PLANUNG.

FREIRAUM

Neugestaltung des Johanneskirchhofs in Greffen, Stadt Harsewinkel

AuftraggeberStadt Harsewinkel
LeistungenPlanung, Ausschreibung, Bauleitung (Leistungsphasen 1 - 9)
Zeitraum2008
AuftragnehmerBüro für Orts- und Landespflege, Blomberg
Aufgabenstellung

Im Ostmünsterland finden sich einige Beispiele für die charakteristische Siedlungsform des „Kirchrings“, eines vollständig umbauten Kirchhofs, so etwa in Delbrück, Halle (W) und Gütersloh.
Ein solcher Kirchring ist auch der Johannisplatz in Harsewinkel-Greffen. Eine maßstäblich einheitliche, aber aufgrund von Modernisierungen und Neubauten heterogene und durch Gebäudeabbrüche nicht mehr ganz geschlossene Bebauung umgibt den kleinen Platz. In der Mitte steht die massige neogotische Kirche St. Johannes Baptist, erbaut 1899-1911 unter Verwendung von Teilen des weit kleineren spätgotischen Vorgängerbaus.
Da die Kanalisation unter dem Platz erneuert werden musste, ergab sich die Möglichkeit, durch eine Neugestaltung der Oberflächen den besonderen Charakter und die Raumwirkung des Kirchrings klar herauszuarbeiten.


Städtebauliche Struktur, Bestand
Dafür sind folgende Maßnahmen geplant:
Platzraumeiförmig, Kirche als „Dotter“; unterschiedliche Breiten
Bebauunggeschlossen (Prinzip der „Engen Reihe“), 1-2 Geschosse; prägend sind die historischen Fachwerk- und Klinkerbauten
GebäudenutzungWohnen, Kirche und kirchliche Einrichtungen
PlatzprofilKeine Aufteilung Fahrbahn – Seitenräume; einheitliche Fläche (Mischflächennutzung)
VerkehrsmerkmaleMischfläche
Nur Anliegerverkehr
Parkdruck bei kirchlichen Veranstaltungen (temporär)
NutzungsansprücheVeranstaltungen, Aufenthalt, Spiel, Parken; der Platz ist im Eigentum der Kirche, wird aber als öffentliche Freifläche genutzt und ist wichtiger Teil des Wohnumfeldes.

Planung

Städtebaulich war zu berücksichtigen, dass das große Kirchengebäude die ursprünglich harmonischen räumlichen Verhältnisse nachteilig verändert hatte. Der Kirchplatz wirkt heute eher eng und bedrängt, was durch die starke Zergliederung der Flächen und zufällig wirkende Bepflanzungen noch verstärkt wurde. Daher sollte durch eine ruhige und klare Flächengestaltung und den Verzicht auf Einbauten jeder Art eine möglichst großzügige Raumwirkung erzielt werden. Als Platz prägende Elemente wurden eine große Kastanie sowie die frei stehende Vitrine mit dem historischen Uhrwerk in die Planung integriert.

Das neue Oberflächenmaterial musste die unterschiedliche Randbebauung des Platzes fassen und zusammenhalten können, es sollte selbstverständlich und angenehm wirken und auch die stark wirksame regionale Bautradition berücksichtigen und mit zeitgemäßen Mitteln fortführen.


Gestaltung

Zwei Materialien:
Naturrote Pflasterklinker als Flächenmaterial (wie an der Stadtkirche Harsewinkel und im Kloster Marienfeld)
Sandsteinpflaster in verschiedenen Formaten und Verlegearten; als „Ring“ um die Kirche zur Einfassung der stark verwinkelten Fassade und der Pfeilervorlagen und als Band am Platzrand zur Einbindung der Gebäudesockel


Verkehr

Fußgängerfläche
Nur Einsatzfahrzeuge; keine Parkplätze


Technik

Fußgängerfläche
Komplette Erneuerung der Kanalisation